Heidenrod: Tourismuskooperation im Wilden Westen.

Die Bornbachhalle in Heidenrod-Laufenselden war kürzlich Schauplatz einer bedeutenden Veranstaltung: die Vorstellung eines wegweisenden Tourismuskonzepts für den westlichen Taunus. Unter der Leitung von Bürgermeister Volker Diefenbach und mit der Präsentation von Robert Carrera, dem Tourismusmanager des Untertaunus, wurden die neuen Ziele und Pläne für die Region enthüllt.

Entstehung und Struktur der Tourismuskooperation

Seit 2019 ist der Taunus Touristenservice mit Sitz in Oberursel aktiv. Die Gründung dieses Services markierte den Beginn einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und anderen Akteuren im Bereich des Tourismus im Untertaunus. Eine der bedeutendsten Initiativen war die Schaffung der Touristischen Arbeitsgemeinschaft (TAG), die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen zu intensivieren. Mit aktuell 27 TAGs hat sich diese Arbeitsgemeinschaft zu einem wichtigen Instrument der Koordination und Planung entwickelt.

Ziele und Schwerpunkte des neuen Tourismuskonzepts

Ein zentraler Schwerpunkt des neuen Konzepts liegt auf der Förderung von Naturerlebnissen und Outdoor-Aktivitäten. Die Region verfügt über eine Vielzahl von Naturschätzen, die es zu entdecken gilt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Weiterentwicklung von Wanderrouten und Radwegen, die nicht nur Touristen, sondern auch Einheimischen zugänglich gemacht werden sollen.

Wandern als Leuchtturmaktivität

Die Bedeutung des Wanderns für den Tourismus im westlichen Taunus kann nicht genug betont werden. Bereits seit rund 20 Jahren gibt es zertifizierte Wanderwege, die für ihre Qualität und Vielfalt bekannt sind. Die neuen Pläne sehen eine Erweiterung dieses Wanderangebots vor, wobei der Fokus auf familienfreundlichen Routen liegt. Besonders erwähnenswert sind die geplanten „Aarschleifen“, die nach dem erfolgreichen Modell der Wispertrails konzipiert sind. Diese neuen Strecken sollen Wanderern aller Altersgruppen ein unvergessliches Naturerlebnis bieten.

Radfahren als neue Attraktion

Neben dem Wandern soll auch das Radfahren als touristische Attraktion im westlichen Taunus gestärkt werden. Unter dem Namen „Taunus Runden“ werden bis zu 12 neue Radrouten entwickelt, die die Vielfalt der Region erlebbar machen sollen. Ein besonderes Highlight ist die geplante Einrichtung von E-Bike Ladestationen in allen Stadtteilen von Bad Schwalbach sowie Reparaturstationen entlang der Radwege. Damit sollen nicht nur Radfahrer, sondern auch Familien und Freizeitsportler angesprochen werden.

Kulturelle und historische Highlights

Neben den Naturerlebnissen sollen auch kulturelle und historische Sehenswürdigkeiten verstärkt in das Tourismuskonzept integriert werden. Ein besonderes Highlight ist der geplante Limeserlebnispfad Taunus, der entlang des antiken Limes verläuft und Familien mit interaktiven Stationen und Aktivitäten begeistern soll. Maskottchen wie Cella und Caus sollen dabei auf den Infotafeln informative Einblicke in die römische Geschichte bieten und so das Interesse an der regionalen Kultur wecken.

Infrastruktur und Beschilderung

Ein wichtiger Aspekt des neuen Konzepts ist die Verbesserung der Infrastruktur und Beschilderung entlang der Wander- und Radwege. Diplom-Geograph Martin Kresov-Hahnfeld vom Naturpark Rhein-Taunus betonte die Bedeutung einer klaren Beschilderung und Wegführung. Durch die Einführung neuer Infotafeln und Markierungszeichen soll ein einheitliches Wandernetz geschaffen werden, das eine individuelle Tourenplanung ermöglicht. Als Pilotgemeinde fungiert Waldems, wo bereits Hinweistafeln installiert wurden.

Weiterführende Informationen und Ausblick

Interessierte finden weitere Informationen auf dem Portal www.freizeitportal-nrt.de. Insgesamt umfasst das Gesamtnetz in Hessen 4300 km Wanderwege, darunter 2300 Trassen und 400 km zertifizierte Wanderwege sowie 420 km touristische Wege. Mit diesen umfangreichen Maßnahmen und Plänen soll der westliche Taunus nicht nur für Touristen, sondern auch für Einheimische zu einer attraktiven und lebenswerten Region werden.

Fazit: Ein Leuchtturm für den Aktivtourismus im Westlichen Taunus

Das neue Tourismuskonzept „Tourismuskooperation Westlicher Taunus Wild Wild West“ markiert den Beginn einer neuen Ära für den Tourismus in der Region. Mit innovativen Ideen, zielgerichteten Maßnahmen und einer engen Zusammenarbeit aller Akteure ist der Westliche Taunus auf dem besten Weg, sich zu einem unvergesslichen Erlebnis für Wanderer und Radfahrer zu entwickeln.

Die wichtigsten Eckpfeiler des Konzeptes sind:

  • Entwicklung neuer Wander- und Radwege: Die Taunusrunden und der Limeserlebnispfad Taunus bieten attraktive Routen für jeden Geschmack und jedes Leistungsniveau.
  • Schaffung von Leuchtturmprojekten: Der Limeserlebnispfad Taunus mit seinen interaktiven Elementen und den Maskottchen Cella und Caus ist ein einzigartiges Erlebnis für Familien und Kinder.
  • Einheitliches Wander- und Radwegenetz: Klare Beschilderung und Orientierungshilfen sorgen dafür, dass Wanderer und Radfahrer die Region stressfrei erkunden können.
  • Enge Zusammenarbeit mit Kommunen: Die TAG (Touristische Arbeitsgemeinschaft) bündelt die Kompetenzen und Ressourcen der Kommunen und ermöglicht eine effiziente und zielgerichtete Umsetzung des Konzeptes.

Das neue Tourismuskonzept hat das Potenzial, den Westlichen Taunus zu einem Top-Reiseziel für Aktivurlauber zu entwickeln. Die Region bietet eine einzigartige Kombination aus atemberaubender Natur, historischer Kultur und vielfältigen Freizeitmöglichkeiten. Mit dem neuen Konzept wird der Westliche Taunus noch attraktiver für Gäste aus nah und fern.

Es ist jedoch wichtig, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen und gemeinsam für die Umsetzung des Konzeptes arbeiten. Nur so kann der Westliche Taunus zu einem Leuchtturm für den Aktivtourismus in Deutschland werden.

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